Stop Loss: Limit Losses and Secure Profits

Zu Beginn eines Trades ist es wichtig nicht blindlings in den Trade einzusteigen, sondern aufgrund einer Strategie, mit einem Tradingplan und entsprechendem Risikomanagement den Trade zu planen:

Im heutigen Beitrag möchte ich ein wenig auf den Stop Loss (Teil eines jeden effizienten Risikomanagements) eingehen, wie er funktioniert, welche Arten von Stops es gibt und welche Risiken bestehen.

Der Stop Loss (auch Stop genannt) ist eine Order, die dazu dient, eine Position abzusichern, indem sie potenzielle Verluste durch automatische Schließung der Position beim Erreichen eines bestimmten Levels begrenzt und Gewinne beim Ziehen des Stops über den Einstiegskurs absichert. Die Nutzung von Stop-Loss-Ordern ist in nahezu allen Marktumgebungen und Anlagestrategien entscheidend, um das Kapital zu schützen und die Rentabilität langfristig zu sichern.

Einfach gesagt ist es wichtig zumindest die drei Parameter festzusetzen, bevor man in den Trade einsteigt: Entry, Stop Loss und Take Profit. 

"Standard" Stop Loss

In diesem Beispiel hätte man beim Ausbruch aus dem oberen Bollinger Band nach der Doji Short gehen können (Entry). Hier war der RSI außerdem divergent, was ein weiterer Indikator für fallende Kurse ist.

Mit einer Kastenprojektion hätte man hier die gleiche Range der Doji nach oben projizieren können, um den Stop Loss zu setzen. 

Nun hätte man über verschiedene Punkte Take Profits nehmen können (Partials/Teilverkäufe). Teilverkäufe sind Teil vieler Risikomanagementstrategien, die dabei helfen Profite schnell zu sichern und einen guten durchschnittlichen Profit zu erzielen. Den ersten Teilverkauf hätte man beispielsweise am mittleren Bollinger Band nehmen können und gleichzeitig den Stop auf Break Even (BE/Einstiegspreis) ziehen können. Somit hätten wir ausgestoppt werden können, uns aber einen kleinen Profit gesichert. Kleinvieh macht auch Mist! Weitere gute Level für Teilprofite wäre das untere Bollinger Band und die 3 Lows zur Linken gewesen.

Trailing Stop Loss

Hätten wir uns in diesem Fall jedoch für einen Trailing Stop Loss entschieden, sähe unsere Statistik wieder ganz anders aus.

Ein Trailing Stop ist ebenfalls ein Stop Loss, der von deinem Broker automatisch in einem von dir vorher festgelegten Abstand nachsieht. Das bedeutet, dass nach jedem neuen Hoch, während deine Position noch am Laufen ist, der Stop weiter Richtung BE oder sogar in den Profit gezogen wird. 

Je nachdem welchen Abstand du festgelegt hast und ob du die Position komplett (100 %) schließt, Teilverkäufe vornimmst oder deinen Trade laufen lässt, bis dein Trailing Stop erreicht wird bedeutet das ein ganz anderes RR. Angenommen wir hätten für unseren Trailing Stop ebenfalls per Kastenprojektion die Länge der Doji als Stop verwendet. In unserem Beispiel wären wir, je nach Einstiegskurs, bereits in der ersten bis dritten Kerze ausgestoppt worden. Dazu muss man sagen, dass Trailing Stops meistens nicht zu eng, sondern in größeren Abständen gezogen werden, um kleinere Korrekturen zu erlauben, den übergeordneten Impuls jedoch mitzunehmen. 

Guaranteed Stop Loss (GSL)

Um GSLs zu verwenden, gibt es ein paar Dinge, die wir als Trader zu beachten haben. GSLs werden verwendet, um das Risiko eines Slippages zu vermeiden. Slippage ist ein Marktphänomen, das in extrem volatilen Instrumenten auftreten kann. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Indizes, Kryptowährungen und Rohstoffe, wo bekanntlicher Weise ökonomische Events (angekündigt in diversen Economic Calenders) hohe Volatilität in den Markt bringen können und Gaps verursachen. 

Bei einem "Standard" Stop besteht das Risiko, dass, obwohl man einen Stop gesetzt hat, dieser nicht oder zu einem schlechteren Preis getriggert wird (Slippage), wenn der Preis gegen seine Position gappt. Das versaut natürlich einerseits die Statistik, die wir ja immer schön und sauber halten wollen, und dementsprechend den RR, was bedeutet, dass wir länger brauchen, um unseren Verlust wieder reinzuholen. 

Meist durch eine größere Gebühr oder einen größeren Spread wird dieses Risiko vom Broker übernommen. Bildlich gesehen ist der GSL deine Versicherung vom Broker (Versicherer) gegen einen Wasserschaden (Slippage). 

Knock-Outs

Knock-Outs, ähnlich wie GSLs, haben einen festgelegten Stop Loss, der nicht über- bzw. unterschritten werden kann und sind somit eine der besten Absicherungen gegen das sogenannte Gaprisiko. Hier wird vor Beginn des Trades wird ein sogenanntes "Knock-Out-Level" festgelegt, bei dem das Produkt wertlos verfällt. 

Diese strukturierten Produkte sind besonders bei erfahrenen und präzisen Tradern beliebt, da durch die Hebelwirkung überproportionale Gewinnmöglichkeiten bestehen. Präzise deswegen, da man nur den Teil, den man zu verlieren bereit ist, bezahlen muss, da der Rest des Hebels bzw. des für den Trade hinterlegten Kapitals vom Emmitenten (Ausgeber des Produkts) übernommen wird und somit höhere Haltegebühren anfallen, je länger man den Trade hält. Somit ist, sollte dieses Produkt nur genutzt werden, wenn man bereits Erfahrung im Trading gesammelt hat und von einer baldigen starken Kursbewegung ausgeht.

Investoren. Diese Order dient dazu, potenzielle Verluste zu begrenzen, indem eine Position automatisch geschlossen wird, wenn der Markt einen bestimmten Preis erreicht. Die Nutzung von Stop-Loss-Ordern ist in nahezu allen Marktumgebungen und Anlagestrategien entscheidend, um das Kapital zu schützen und die Rentabilität langfristig zu sichern.

Zu Beginn eines Trades 

Integration von Stop-Loss-Ordern in Handelsstrategien

Stop-Loss-Order sind ein integraler Bestandteil jeder Handelsstrategie. Ihre Einbindung in eine Handelsstrategie erfordert jedoch Sorgfalt und Überlegung, um die Risiken effektiv zu managen. Hier sind einige Strategien zur Nutzung von Stop-Loss-Ordern:
  • Risikomanagement: Bestimme den maximalen Prozentsatz des Portfolios, den du bereit bist zu riskieren, und setze den Stop Loss entsprechend. Dies verhindert, dass du mehr verlierst, als du dir leisten kannst. Beachte, dass je nach Strategie und Haltedauer eventuell ein höherer bzw niedriger Prozentsatz angemessen sind. Wenn du beispielsweise im S15 (15 Sekunden Chart) scalpst kannst du einen niedrigeren Prozentsatz riskieren, als wenn du im Tageschart (D1/Daily) nach einem Einstieg suchst und den Trade über Wochen oder Monate halten willst. Für kurzfristige Trades (Scalping, Daytrading und Short Term Trades bis zu einer Woche) werden hier normalerweise nicht mehr als 1-3 % genommen und für Trades mit längerer Haltedauer (Swingtrades) nicht mehr als 5 %.
  • Technische Analyse: Nutze technische Indikatoren und Chartmuster, um sinnvolle Stop Loss Niveaus zu bestimmen. Zum Beispiel könnten Stops knapp unter wichtigen Unterstützungs- oder Widerstandsniveaus gesetzt werden. Wenn wir uns zum Beispiel in der Welle 2  eines Standardimpulses nach Elliot befinden, darf Welle 2 Welle 1 nur um maximal 99,9 % korrigieren. Hier muss man allerdings im Hinterkopf behalten, dass es kleine Abweichungen des Charts zwischen verschiedenen Brokern gibt, weswegen es ratsam ist einen kleinen Puffer einzuberechnen. Ein Puffer ist auch aufgrund der unterschiedlichen Spreads unterschiedlicher Instrumente wichtig. 
  • Break-even Stops: Nachdem eine Position einen gewissen Profit erreicht hat und ein Teilverkauf vorgenommen wurde, kann der Stop Loss auf den Eintrittspreis (Break-even) angepasst werden, um sicherzustellen, dass aus der Position kein Verlust resultiert und man einen kleinen Gewinn gesichert hat. Sollte der Chart kurzzeitig gegen einen laufen, kann man jederzeit wieder in den Trade einsteigen (im Falle eines Break-even Stops auch zu einem günstigeren Einstiegspreis).
  • Scaling und Position Management: Beim Eingehen größerer Positionen kann es, ebenso wie bei Teilverkäufen, sinnvoll sein, mehrere Stop Losses zu setzen, um Teile der Position schrittweise zu schließen und Risiken zu streuen. Diese Partial Stops können auch gut auf die geplanten Partial Take Profits eingestellt werden. Heißt, engere Stops und früheres Nachziehen bei den ersten TPs und lockere Stops und späteres nachziehen für die Partial TPs die man laufen lassen möchte. 
    Fazit

    Vorteile und Nachteile von Stop-Loss-Ordern

    Vorteile:

    • Begrenzung der Verluste: Stop-Loss-Ordern schützen dein Kapital, indem sie große Verluste verhindern.
    • Emotionales Trading reduzieren: Sie helfen, emotionale Entscheidungen zu vermeiden, da die Exit-Punkte vorab festgelegt sind (WICHTIG: Wenn der Stop gesetzt ist, sollte man ihn nicht weiter in den Verlust ziehen um bei einer eventuellen Trendwende nicht ausgestoppt zu werden. Aus Risikomanagementgründen ist es oft besser zu einem späteren Zeitpunkt mit neuen Parametern und besserem RR wieder in den Trade einzusteigen)
    • Automatisierung: Sie ermöglichen eine automatisierte Handhabung von Positionen und lässt einen auch mal frische Luft schnappen und nachts ruhig schlafen :)

    Nachteile/Risiken:

    • Marktvolatilität: In sehr volatilen Marktphasen können Stop-Loss-Ordern zu früh ausgelöst werden.
    • Slippage: Die Differenz zwischen dem erwarteten Preis eines Stops und dem Preis, zu dem der Stop tatsächlich ausgeführt wird. Slippage tritt häufig in volatilen oder illiquiden Märkten auf.
    • Ausführungsrisiko und Price Gapping: Das Risiko, dass eine Order nicht zum erwarteten Preis oder gar nicht ausgeführt wird. Hier kann es auch passieren, dass deine Position geschlossen wird, obwohl sie deinen Stop technisch noch nicht erreicht hat. Dies kann durch schnelle Marktbewegungen, geringe Liquidität oder technische Probleme verursacht werden. Price Gapping bezeichnet das Phänomen, bei dem der Preis eines Wertpapiers von einem Handelsniveau zum nächsten springt, ohne dass Transaktionen dazwischen liegen, was insbesondere bei Gap Down, einem plötzlichen signifikanten Preisrückgang, zu einer unerwarteten Ausführung führen kann.

    Zusätzlich zur Slippage und der Gefahr zu früher Ausführungen können Stop-Loss-Order auch eine psychologische Falle darstellen. Du könntest dich in falscher Sicherheit wiegst, indem du glaubst, dass der Stop Loss dich vollständig vor großen Verlusten schützt, was zu einer Unterschätzung anderer Risiken führen kann.

    Es gibt auch verschiedene Hedgingmöglichkeiten, um eine Position abzusichern. Wir werden jedoch in einem späteren Beitrag näher darauf eingehen, um dir einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Optionen und ihre Anwendungen zu geben.

    Insgesamt sind Stop-Loss-Order ein nützliches Werkzeug im Risikomanagement-Portfolio eines jeden Traders, doch ist es entscheidend, dass du die mit ihnen verbundenen Risiken vollständig verstehst und deine Strategien entsprechend anpasst, um unerwünschte Auswirkungen zu minimieren.


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